Pferdewissen Fütterung:
Hefe ist nicht gleich Bierhefe!
Basiswissen
Pro oder Prä oder was? Ein kleiner Unterschied mit großer Wirkung!
Wir bringen Licht ins Dunkel und die Fakten auf den Tisch! Die Nutzung der Bierhefe aus Brauereien war früher allgemein üblich, heute ist sie eher eine Ausnahme. Hefen unterscheiden sich hinsichtlich der Herkunft, des Gehalts, der Aktivität und ihrer Wirkweise. Grundsätzlich gilt: Eine echte Brauerei-Bierhefe ist immer inaktiv, damit eine sogenannte inaktive Hefe. Bierhefen können daher nie Probiotika (Lebendhefen) sein, sie wirken immer postbiotisch und präbiotisch.
Bierhefe für eine ausgewogene Darmflora
Die nicht verdaubaren Ballaststoffe fördern das Wachstum und die Aktivität der Darmbakterien – perfekt für einen Darm im Gleichgewicht. Die wichtigsten Fakten im Überblick:
Präbiotika
- Unverdauliche Kohlenhydrate
- Inaktiv, nicht vermehrungsfähig
- Zum Beispiel Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) und ihre Bestandteile wie Mannanoligosaccharide (MOS) und Glukane aus der Zellwand
- Präbiotika können von den körpereigenen Enzymen im Magen und Dünndarm nicht verdaut werden und gelangen in den Dickdarm
- Mikroorganismen nutzen sie als Nahrung und bilden SCFA (short chain fatty acids) wie Propionat oder Butyrat, die der Energieversorgung dienen und die Darmgesundheit fördern
- Präbiotika sorgen für ein Gleichgewicht der Darmflora, indem sie die Vermehrung von positiven Bakterien anregen und potenzielle pathogenen Keime verdrängen
Woran erkenne ich, ob es sich um Präbiotika (bspw. Bierhefe) handelt?
- Bierhefen lassen sich auf dem Etikett erkennen.
- Sie sind innerhalb der Rubrik ZUSAMMENSETZUNG, als Einzel- oder Ergänzungsfuttermittel zu deklarieren.
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Beispiel Bierhefe als Einzelfuttermittel Zusammensetzung: 100 % Bierhefe oder Saccharomyces cerevisiae
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Beispiel Leiber YeaFi® BT als Ergänzungsfuttermittel Einzelne Bestandteile sind in absteigender Reihenfolge zu deklarieren. Zusammensetzung: Biertreber, Bierhefe
Lebendhefe, leider nicht unumstritten
Die Lebendhefe soll theoretisch die Verdauung unterstützen. Die Studienlage – gerade im Bereich Pferd – ist aber so dünn, dass die Effektivität von Probiotika nicht ausreichend belegt ist. Hier ein Überblick:
Probiotika
- Aktive bzw. lebende, vermehrungsfähige Organismen
- Z.B. Hefen der Gattung Saccharomyces cerviseae (bekannt als Lebendhefen)
Einsatz und Wirkung
- Zulassung als Darmflora-Stabilisator oder Verdaulichkeitsförderer
Probiotika in der Pferdefütterung
- Es gibt nur sehr wenige Wirkungsstudien
- Viele Studien konnten keine positiven Effekte nachweisen
- Effektivität ist umstritten
Woran erkenne ich, ob es sich um Probiotika (Lebendhefe) handelt?
- Lebendhefen lassen sich auf dem Etikett erkennen
- Sie müssen als zootechnologische Zusätze inkl. EU-Registrierungsnummer, Stamm und Angabe der KBE (koloniebildende Einheiten) ausgewiesen werden
- Beispiel: Zootechnische Zusatzstoffe: Saccharomyces cerevisiae CBS 493.94 (4a 1704) 20.0*10^9 KBE
Neue Helferlein?
Sie gehören zur Familie der Biotika und sind relativ neu auf dem Markt. Entsprechend dünn ist auch die Forschungslage. Wir haben die wenigen Fakten mal zusammengetragen.
Postbiotika
- Bei Postbiotika handelt es sich um eine neue Definition, die im Jahr 2021 von der ISAPP (International Scientific Association for Probiotics and Prebiotics) geprägt wurde.
- Aktuell wird der Begriff des Postbiotikums sehr oft genutzt, allerdings haben offizielle Organe wie die EFSA (European Food Safety Authority) die Definition des Postbiotikums bisher nicht autorisiert! Sie unterscheiden wissenschaftlich korrekt nur zwischen Präbiotika (inaktiv) und Probiotika (aktiv).
- Laut der ISAPP handelt es sich bei einem Postbiotikum um inaktive mikrobielle Zellen und/oder Metabolite (Stoffwechselprodukte) und/oder Zellbestandteile, die einen gesundheitsfördernden Effekt haben.
- Nach dieser sehr weit gefassten Definition wären alle Präbiotika (wie z.B. Bierhefe) und inaktivierte Probiotika zeitgleich auch Postbiotika – ganz schön verwirrend!
Echte Bierhefe, echte Wirkung.
Hier hast du es schriftlich!
Bierhefe ist ein altbewährtes Futtermittel mit langer Tradition in der Pferdefütterung. Ihr Einsatz ist praxiserprobt und wird vielfach in der wissenschaftlichen Literatur empfohlen zum Beispiel:
-
bei chronischer Darmträgheit oder resezierten Darmabschnitten
(COENEN & VERVUERT 2020) -
bei Pferden, die zu Koliken oder Diarrhoe neigen
(ZENTEK et al. 2008, COENEN & VERVUERT 2020) -
bei länger bestehenden Verdauungsstörungen, Schädigungen der Darmflora, Appetitlosigkeit oder allgemeiner Leistungsschwäche
(COENEN & VERVUERT 2020) -
bei vorberichtlichen, belastungsbedingten Myopathien oder Krankheiten der Leber
(COENEN & VERVUERT 2020)
- als Eiweißfuttermittel besonders in der Zucht und Aufzucht (KARP 2011)
-
bei kraftfutterreichen und strukturarmen Rationen
(COENEN & VERVUERT 2020) -
bei Rationen mit niedrigen Heuqualitäten
(MORGAN et al. 2007)
Verschiedene Hefen
am Markt
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Unsere Pferde-Produkte:
Dein Pferd verdient das beste Futter.
Bei Leiber wird die Bierhefe mit modernsten, teilweise selbst entwickelten Verfahren veredelt und dabei inaktiviert. Leiber Bierhefe® ist reich an vielen bioverfügbaren Wirk- und Nährstoffen wie Proteinen, Aminosäuren, B-Vitaminen und Spurenelementen. Leiber Bierhefe® ist eine „echte“ Bierhefe!
Leiber YeaFi® ist eine einzigartige Synergie aus inaktiven Bierhefen (Yeast) mit ballaststoffreichen und diätetisch wertvollen, funktionellen Fasern (Fibre). Bierhefe ist reich an bioverfügbaren Wirk- und Nährstoffen wie Proteinen, Aminosäuren, B-Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.